Pflegebedürftigkeit in Deutschland
Entwicklungen und Herausforderungen
In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland deutlich erhöht. Nach aktuellen Angaben des Medizinischen Dienstes (MD) erhalten mittlerweile über 5,6 Millionen Menschen Leistungen aus der Pflegeversicherung. Besonders auffällig ist, dass immer mehr Begutachtungen durchgeführt werden – im Jahr 2024 waren es über drei Millionen.
Ein Grund für diesen Anstieg liegt in der demografischen Entwicklung: Die Bevölkerung wird älter, chronische Erkrankungen nehmen zu. Zusätzlich sorgen Gesetzesänderungen dafür, dass auch Menschen mit geistigen Einschränkungen – etwa bei beginnender Demenz – früher Zugang zu Pflegeleistungen erhalten.
Digitale Begutachtung als Chance
Eine positive Neuerung ist die Möglichkeit, Pflegebegutachtungen per Videokonferenz oder telefonisch durchzuführen. Das spart nicht nur Zeit, sondern wird von vielen Betroffenen als angenehmer empfunden. Besonders bei Folgeanträgen ist dieses Verfahren inzwischen weit verbreitet.
Qualität der Pflege: Licht und Schatten
Die Qualität der Pflegeeinrichtungen wird insgesamt als „zufriedenstellend“ bewertet. Dennoch zeigt sich Verbesserungsbedarf, insbesondere beim Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen und bei der Versorgung von Wunden, wie sie etwa durch langes Liegen entstehen. Tagespflegeeinrichtungen schneiden dabei besser ab als stationäre Heime oder ambulante Dienste.